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2021-04-14 14:55
Von der Ohnmacht in die Macht
Mobbing & Bossing
1. Wie geht es Ihnen?
Vielleicht fühlen Sie sich jetzt ohnmächtig.
Es könnte auch sein, dass Ihre Familie und Freunde Ihnen nicht glauben oder Sie nicht verstanden werden.
Womöglich liegen Ihre Nerven blank und vertrauen Sie Ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr.
Zuletzt glauben Sie wohl nicht mehr daran, dass Sie noch irgendetwas ausrichten können. Doch gerade jetzt geht es darum herauszufinden, worin Ihre Möglichkeiten bestehen und wie Sie von der Ohnmacht zurück in die Macht kommen.
2. Warum wurden Sie zum Opfer von Mobbing und/oder Bossing?
Warum Sie gemobbt werden, kann viele Gründe haben. Vielleicht beschreibt das folgende Bild Ihre aktuelle Situation:
Sie kommen als Spielfigur Bauer, Turm, Pferd oder sogar als Dame auf das Schachbrett.
Sie integrieren sich in ein Team, das Sie als Spielfigur benötigt.
Sie bemühen sich und bringen die Leistung, die von Ihnen erwartet wird - vielleicht sogar mehr als das.
Und plötzlich tragen Sie nicht mehr dieselbe Farbe wie Ihr eigenes Team.
Sie versuchen Ihr Team davon zu überzeugen, dass Sie sehr wohl die gleiche Farbe haben. Sie arbeiten so hart wie noch nie, um wieder Teil des Teams sein zu dürfen. Je mehr Sie kämpfen, desto mehr werden Sie erniedrigt.
Irgendwann kommt der Kippmoment: Sie spielen nicht gegen das Team mit der anderen Farbe, sondern gegen Ihr eigenes Team. Entweder Sie geben sich geschlagen oder Sie nehmen die Herausforderung an.
Wie wird dieses Spiel ausgehen?
Letztendlich ist die Ursache nur bedingt relevant. Vielleicht gefällt dem Mobber einfach nur Ihre Nase nicht.
Deshalb ist die Ursache nie die Lösung bzw. wie Einstein bereits gesagt hatte...
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
3. Situationsanalyse
Wie das Spiel enden wird, kann keiner Ihnen allgemein beantworten. Sie können nur eine individuelle Strategie entwickeln. Dabei können Sie mit den folgenden Fragen beginnen:
- Wer ist die zentrale Figur im Spiel gegen Sie ist?
- Warum betrachtet diese zentrale Figur Sie als ideales Opfer?
- Was tun oder sind Sie, was Sie aus deren Sicht nicht tun oder sein dürfen?
- Wieviel Spielraum steht Ihnen zur Verfügung, um Ihre Situation wieder gut zu machen?
- Wo liegen Ihre Grenzen und bis wohin wollen Sie sich verbiegen?
- Was brauchen Sie in diesem Kampf: Kraft, Strategie, Ausdauer, Pokerface, etc.?
- Wen brauchen Sie in diesem Kampf: Familie, Partner, Freunde, Kollegen, Anwalt, etc.?
- Wann ist der Zeitpunkt gekommen, zu gehen?
- Möchten Sie am Ende als Sieger hervorgehen? Haben Sie eine Vision Ihres Sieges?
4. Die Entwicklung Ihrer individuellen Strategie
Wenn sie einen ungefähren sachlichen Überblick über die Ursache und das systemische Feld, in dem sich das Mobbing abspielt, gewonnen haben, dann können Sie beginnen die konkreten Schritte zu planen.
Ihre Strategie ist dabei am allermeisten von Ihnen selbst abhängig. Haben Sie die Kraft intelligent zu kämpfen oder ist es weiser, zum richtigen Zeitpunkt zu gehen? Sie müssen Ihre Strategie durchführen und bis zur allerletzten Konsequenz tragen können.
Egal für welche Strategie Sie sich entscheiden - Sie sollten sich dabei immer auch juristisch beraten lassen. Eine Anzeig wegen Mobbing ist oftmals wenig erfolgversprechend, aber Aspekte der Mobbingdynamik - wie beispielsweise üble Nachrede und Verleumdung - lassen sich im Rahmen einer Strategie juristisch sehr gut verwerten.