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Lästern oder Warnen?

Moralisch und rechtlich korrekt über andere sprechen

Lästern

Einer strikten Ablehnung des Lästerns werden die meisten von uns vermutlich sofort zustimmen, denn schon als Kinder erleben wir, wie verletzend es ist, wenn man zum Opfer von Lästereien wird.

Lästern ist eine Form von psychischer Gewalt, wobei das Opfer die Botschaft erhält, nicht dazuzugehören und sein Ruf beschädigt wird. Diese verbale Ausgrenzung aus der Gemeinschaft entspricht einer Urangst, die weitere dunkle Gefühle, wie Einsamkeit und Existenzangst, nach sich ziehen kann. Es steht außer Frage, wie sehr man durch Lästern eine Seele beschädigen kann. Es verwundert daher nicht, dass Lästern (bzw. üble Nachrede und Verleumdung) damit auch strafrechtliche Konsequenzen haben kann.

Lästern wird darüber hinaus systematisch von toxischen Persönlichkeiten (Narzissten, Psychopathen, etc.) eingesetzt und ist Teil von Dynamiken wie Mobbing und Bossing. Es ist damit ein 'wirksames Werkzeug', um eine toxische Kultur entstehen zu lassen.

Lästern ist damit immer unmoralisch und rechtlich gesehen ein Ehr- und Beleidigungsdelikt! Oder?

Die Kehrseite

Es gibt noch eine andere Sichtweise auf das Sprechen über Dritte: nämlich die warnende Funktion des Lästerns. Wenn ich Ihnen Negatives über eine abwesende Person erzähle, z.B. über einen aus meiner Perspektive gefährlichen Menschen, dann tue ich dies vielleicht, um Sie vor ihm zu warnen.

Wie lassen sich diese zwei Seiten derselben Münze vereinen? Wie kann ich Ihnen vom Fehlverhalten einer Person berichten, um Sie vor dieser Person zu beschützen, ohne dabei in ein destruktives Lästern abzurutschen?

Eine goldene Regel ergibt wenig Sinn, weil das Sprechen über Dritte verschiedene Auslöser als Ausgangspunkt haben kann und weil aus der jeweiligen Situation heraus, unterschiedliche Normen und Werte wirksam sind. Hierfür müssen also spezifische Lösungsstrategien entwickelt werden.

Beispiele

Durchlaufen wir mal einige Situationen, in denen ganz unterschiedlich über Dritte gesprochen wird:

Kürzelerklärung vorab: P1 (Person 1) spricht über P2 (Person 2) bei P3 (Person 3).

1. Situation: Konflikt – Ziel: Unterstützung bei der Konliktklärung

Sie (P1) erleben einen Konflikt mit einer anderen Person (P2) und sind, warum auch immer, noch nicht bereit, diesen Konflikt direkt mit P2 zu klären. Wir alle gehen dann gerne zur dritten Person (P3), um über diesen Konflikt zu berichten bzw. abzulästern. Was ist jetzt erlaubt und was nicht?

  • Haltung: Spreche ich mit P3 über P2, nur um Bestätigung für meine Position zu erhalten und P3 gegen P2 aufzuhetzen? Oder erhoffe ich mir von P3 ein kritisches Mitdenken, wodurch ich mehr Verständnis für P2 gewinnen kann? Wenn ich P3 mit in den Kampf gegen P2 ziehen möchte, so ist dies moralisch verwerflich. Wenn ich P3 bitte, mich und P2 allparteilich zu verstehen (P3 denkt und fühlt sich in beide Parteien ein), so ist dies förderlich für die Konfliktklärung.
  • Vorgehensweise: Ich bitte P3 um ein vertrauliches Gespräch und um ein kritisches Mitdenken. P3 hat die Aufgabe, mich so weit zu unterstützen, dass ich mutig zu P2 gehen kann, um den Konflikt zu klären. P2 sollte, wenn möglich, darüber informiert werden, dass ich P3 involviert habe. P3 urteilt nicht, sondern stellt kritische Fragen, spiegelt beide Positionen und Bedürfnisse wieder, macht Mut und fördert so die eigenverantwortliche Klärung zwischen mir und P2.
2. Situation: Grenzüberschreitung – Ziel: warnen und schützen

Ich erfahre, dass P2 eine Grenze überschritten hat, die in unserer Gemeinschaft (z.B. Unternehmen) normativ oder gesetzlich festgelegt wurde: z.B. P2 macht mir oder anderen gegenüber regelmäßig abwertende Bemerkungen; P2 hält sich nicht an die Vorschriften und übervorteilt andere oder das Unternehmen.

  • Haltung: Wie gehe ich mit meinem Wissen über P2 um? Schaue ich weg und lasse ich P2 weiter ihr Unwesen treiben? Oder versuche ich ihr Einhalt zu gebieten, um mich und die Gemeinschaft vor ihr zu schützen? Hier geht es um das Thema 'warnen' und darum, den toxischen Einfluss auf die Gemeinschaft zu verhindern, was moralisch gerechtfertigt und erforderlich ist.
  • Vorgehensweise: Die Problematik nun ist die Frage, ob mir geglaubt wird, und wenn nicht, inwiefern ich (P1) Gefahr laufe, als 'Verleumder*in' oder 'Mobber*in' dargestellt zu werden. Hier gilt es aus Gründen des Selbstschutzes, zunächst die Grenzüberschreitungen zu dokumentieren (z.B. subtile verbale Angriffe benennen und versachlichen). Anschließend muss ich in vertraulichen Gesprächen jene Autoritäten (P3) informieren, welche die legale und moralische Hauptverantwortung für die Gemeinschaft haben: z.B. die direkte Führungskraft von P2 oder die Geschäftsführung. Zudem sollte ich bereit sein, als Zeuge zur Verfügung zu stehen, denn ohne eine entsprechende Dokumentation und Zeugenaussage ist P3 kaum handlungsfähig. P3 hat die Aufgabe, die Angelegenheit ernst zu nehmen, die Dokumentation zu erweitern und zusätzliche Zeugenaussagen zu sammeln, bis eine angemessene Grundlage für ein konfrontierendes Gespräch mit P2 da ist. Je schneller eine sachliche Grundlage geschaffen wird, desto schneller kann P2 zur Rechenschaft gezogen werden.
  • 2 Nebenbemerkungen: (a) Der Unterschied zum Lästern ist hier, dass ich wahrheitsgemäße Aussagen über P2 an der richtigen Stellen (nämlich bei P3) mache, um weiteres destruktives und toxisches Verhalten zu verhindern und dadurch die Möglichkeit eröffne, entstandene Schäden zu ahnden und zu beheben. Über P2 bei P3 sprechen darf ich nicht nur, sondern sollte ich auch: sowohl aus rechtlicher wie auch aus moralischer Perspektive. Fundamental ist dabei aber, dass ich es idealiter beweisen kann und mindestens bereit bin, es offiziell zu bezeugen. (b) Für manche klingt die hier beschriebene Vorgehensweise vielleicht trivial und selbstverständlich. So sollte die für alle nachvollziehbare Vorgehensweise ja auch sein, denn dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass, beispielsweise, von allen die Compliance eingehalten wird. Und dennoch wird im Alltag manchmal sogar jahrelang systematisch weg geschaut, wodurch eine toxische Kultur wuchern kann. Das Wegschauen ist leider unmoralisch und manchmal sogar strafbar, weil es unterlassene Hilfeleistung darstellt und als Zustimmung sowie passive Mitwirkung gedeutet werden kann.
3. Situation: Rache – Ziel: Heilung

Gelästert wird auch dann, wenn P1 sich an P2 rächen möchte – dabei sei dahingestellt, ob P1 ein moralisch gerechtfertigtes Motiv hat oder nicht. Der Unterschied zur 1. Situation ist, dass P1 keine Konfliktklärung anstrebt, und der Unterschied zur 2. Situation, dass P1 auch nicht die von der jeweiligen Gemeinschaft festgelegten offiziellen Wege geht, um eine Grenzüberschreitung anzuklagen.

  • Haltung: Ich (P1) sehe mich als Opfer von P2 und will Rache ausüben, sprich: Ich will, dass P2 leidet und ausgegrenzt wird. Dabei bestrafe ich eigenmächtig eine von mir empfundene Grenzüberschreitung durch P2, indem ich umgekehrt ebenfalls die Grenzen überschreite, nämlich die von P2. Hier gilt also das Prinzip: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
  • Vorgehensweise: In so einer Situation sollte man entweder, wenn möglich, das Problem mit P2 eigenverantwortlich klären oder, wenn eine gefährliche Grenze überschritten wurde, den offiziellen Weg über die Autoritäten (best. Familienmitglieder, Führungskräfte, Anwälte, Polizei) gehen. Darüber hinaus verweist das Bedürfnis nach Rache auf eine seelische Verletzung in P1. Diese kann durch P2 entstanden sein oder andere Ursachen haben: z.B. P2 triggert ‚nur‘ die tief verwurzelte alte Wunde. Deswegen ist es zusätzlich ratsam, dass P1 eigenverantwortlich einen Heilungsprozess startet.
4. Situation: Neid – Ziel: Fahrtwind fürs eigene Leben

Wenn über P2 gelästert wird, dann kann das Motiv von P1 auch der Neid sein. Neid zeigt sich als Grundmotiv beim Ablästern, wenn P2 unsachgemäß und unnötig abgewertet wird. Der Neid kann durch eine problematische Beziehungsgesichte zwischen P1 und P2 verursacht werden oder grundsätzlich im Charakter von P1 verankert sein. Von Natur aus neidische Menschen sind regelrechte Lästermäuler: Sie lästern bei P3 über jeden, sobald dieser den Raum verlassen hat. Für neidische Menschen (z.B. Narzissten) ist jeder potenziell eine P2. Mit steigender Lebenserfahrung weiß P3, dass sie selbst auch jederzeit zur Zielscheibe von P1 werden kann.

  • Haltung: Ich (P1) beneide P2 um: Status, Aussehen, Besitz, Kompetenzen, familiäre Situation etc. Der Neid kann mich dazu bringen, gegen P2 destruktiv vorzugehen, indem ich P2 verleumde und üble Nachrede betreibe, um zu zerstören, worum ich sie beneide. Dies ist offensichtlich moralisch (und evtl. rechtlich) verwerflich. Den Neid kann ich allerdings auch transformieren, weil er mir aufzeigt, was ich mir wünsche. Die moralisch korrekte Haltung beim Umgang mit meinem Neid ist, daraus Fahrtwind zu machen, um das zu erreichen, was P2 bereits hat.
  • Vorgehensweise: Ich nehme meinen Neid bewusst war und akzeptiere ihn als ein Gefühl in mir, der mir einen bestimmten Mangel in meinem Leben aufzeigt. Ich beschuldige P2 nicht, für meinen Mangel verantwortlich zu sein. Eventuell gehe ich zu P2 und komplimentiere sie, für das, was ich mir auch wünsche. Dadurch verwandle ich Neid in Bewunderung. Vielleicht hat P2 gute Tipps für mich, wie ich den Mangel beheben kann. Jetzt setze ich alle Kraft ein, um auf meine Art, das in mein Leben zu bringen, worum ich P2 beneide bzw. bewundere. Falls ich aus bestimmten Gründen niemals diesen Mangel beheben werden kann (z.B. Ich bin zu alt, um noch einmal studieren zu gehen; ich wünsche mir Kinder, kann aber aus biologischen Gründen keine haben; etc.), dann gebe ich mir die notwendige Trauerzeit (vielleicht mit Unterstützung), um damit meinen Frieden zu finden.

Es gibt natürlich weitere Situationen, in denen aus anderen Gründen über P2 ohne deren Beisein gesprochen wird: z.B. im Bewerbungsprozess über die Bewerber*innen. Dabei muss das Schlechte ebenso wie das Gute, das über die Bewerbungsunterlagen, das Bewerbungsgespräch und die Probearbeit zutage tritt, klar benannt werden, damit eine sinnvolle Teamerweiterung vorgenommen werden kann.

Wie soll ich damit umgehen?

Zunächst sollten Sie Ihre persönliche Situation analysieren. In welcher Rolle finden Sie sich wieder?

  1. Ich (P1) spreche über P2 bei P3.
  2. P1 spricht über mich (P2) bei P3.
  3. Ich (P3) werde mit Gerede von P1 über P2 konfrontiert.

In allen drei Rollen können Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  • Was ist die Sachlage?
  • Was kann ich mit Gewissheit sagen und bezeugen?
  • Was sagt mir mein Bauchgefühl über die involvierten Personen und deren Haltung oder Beweggründe?
  • Wer erlebt ähnliches mit P1 bzw. P2?
  • Geht eine Gefahr von P1 bzw. P2 aus?

Überlegen Sie sich anschließend, wie Sie sich selbst oder andere vom Lästern und Verleumden abhalten können, wie gemeinsam konstruktive Wege beschritten werden können und wie Sie sich für ein wahrheitsgemäßes und repektvolles Sprechen über Dritte einsetzen können.

Wenn Sie sich gerade in einer Situation befinden, in der destruktiv über Dritte gesprochen wird, dann stehen wir Ihnen als strategische Mitdenker, Coaches und Mediatoren zur Verfügung. Wir entwickeln mit Ihnen eine Strategie, um einen konstruktiven Weg zu gehen. Dabei arbeiten wir auch in Kooperation mit anwaltlicher Beratung, wenn Ihr Fall hinsichtlich Lästern, üble Nachrede und Verleumdung strafrechtlich relevant sein sollte.

 

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